Frauenachter überzeugt beim Head of the River Amstel
Im Herbst letzten Jahres hatten sie die Messlatte gleich hoch gelegt. Die jungen Damen der Trainingsgemeinschaft Hansa & BSC gingen ins Wintertraining mit dem Ziel, ausgerechnet auf der renommierten Langstrecken-Regatta in Amsterdam im Riemen-Großboot zu starten. Für einige war es der erste Regattastart überhaupt.
Und dann – ganz plötzlich – war der Winter vorbei und das Team stand am frühen Morgen des 22.März auf dem Sattelplatz des RV „Willem III“ in Amsterdam und riggerte das Boot auf. Noch ein kurzes Training im unbekannten Revier, letzte Einstellungen am Material, und dann ging es auch schon an die Startvorbereitungen. Bis zum Start – dieses Mal in Ouderkerk – waren gut 5km zu rudern, und in der Wartezone war es eng und windig-kalt.
Aber nun kam wie bestellt die Sonne heraus und es ging los in Richtung Amsterdamer Innenstadt. Bei böigem Wind ging die Mannschaft um Steuerfrau Ina Ott-Forsyth mit Bugfrau Nicola Müller, Linda Schoppenhauer, Dörte Borchers, Neele Brunken, Christina Roos, Kira Renzelmann, Janna Ludwig und Vanessa Krémer am Schlag das Rennen sehr engagiert an. Das Team zeigte während des ganzen Rennens eine tolle Mannschaftsleistung mit Biss und ließ sich auch durch teilweise sehr enge Bord-an-Bord-Kämpfe nicht aus dem Konzept bringen. Besonders hervorzuheben ist die herausragende Leistung der Steuerfrau: Ina war DIE Stütze der Mannschaft und führte das Boot souverän in Ideallinie über die schwierige Strecke. Ihr war kein Manöver zu schwierig, kein Gedränge, keine Kurve und kein ‚bruggat‘ zu eng, und auch Reißverschluss-Rudern bei voller Fahrt konnte sie nicht irritieren.
Die Mannschaft musste in einem Leihboot der Jacobs-Universität starten (Danke nach Grohn !), das sie erst am Regattatag ausprobieren konnte. Das war sehr bedauerlich, denn zuhause lag derweil mit der ‚John‘ ein gut geeignetes Boot in der eigenen Bootshalle. Da hatte das zuständige Club-Gremium wohl etwas zu voreilig und am grünen Tisch beschlossen, dass die Mannschaft nicht geeignet sei. Dies haben die jungen Damen nun eindrucksvoll widerlegt.
Dass dennoch eine gute ruderische Leistung herauskam, lag nicht nur am Selbstbewusstsein und Kampfgeist der Damen, sondern hier zahlte sich auch das lange Wintertraining aus. Im Ziel war die Mannschaft einfach nur erschöpft, aber alle sind mit der gezeigten Leistung sehr zufrieden. Später war noch Zeit, die Stadt etwas zu erkunden (wirklich lohnend), so konnten Blasen an den Händen und müde Muskeln wenigstens vorübergehend vergessen werden.
Für die Jungen Erwachsenen mit Trainer Uwe Schüßler hat die Saison damit mit einem dicken Ausrufezeichen begonnen. Die Trainingsgemeinschaft besteht aus rund 25 Frauen und Männern, und als nächstes wollen nun auch die Männer in das Regattageschehen eingreifen. Es sind also weitere Neuigkeiten zu erwarten.
Weitere Hansa-Starter in Amsterdam waren Klaus Michael und Martin Papenfuss, die jew. in Renngemeinschaft mit den 1882-Masters im Achter ruderten. Am Sonntag startete – erneut mit Steuerfrau Ina Ott-Forsyth – ein Master-Doppelvierer mit Frank Schwan und Uwe Schüßler, Holger Ilgner von 1882 und Hans-Werner Moye aus Bremerhaven. Diese Boote erreichten Plätze im guten Mittelfeld. Dank fürs Fahren und die gute Zusammenarbeit geht an die Teams um Andy Erdmann vom BSC und Lars Schröder von der Jacobs University. Soviel gute Stimmung macht Laune. Die Reise nach Amsterdam war für alle Teilnehmer und die Schlachtenbummler Bianka, Björn, Dirk und Günther sowie Familie Brunken ein schönes Erlebnis. Deshalb das Fazit: Amsterdam ? Gerne wieder!